Pfarrkirche in Stallhofen zum Heiligen Nikolaus

Pfarrkirche in Stallhofen zum Heiligen Nikolaus

Die Kirche hl. Nikolaus[1] ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Marktgemeinde Stallhofen in der Weststeiermark. Ihre Geschichte führt bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1245. Der heutige Chor wurde 1520 errichtet. Gleichzeitig kam es zu einem Umbau des Kirchenschiffes. Die Kirche war bis 1786 dem Stift St. Lambrecht inkorporiert. Eine Restaurierung der Außenseite fand 1931 und eine Renovierung des Kircheninnenraumes 1974 statt.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
Blick auf die Südseite der Kirche mit eingemauerten, spätrömischen Reliefsteinen

Der mächtige gotische Kirchturm befindet sich im Westen der Kirche und hat einen Spitzhelm. Er beherbergt unter anderem eine 1763 gegossene Glocke. Die Turmhalle wird von einem Kreuzrippengewölben überspannt. Das westliche Kirchenportal hat einen gedrückten Kielbogen und ist wie das Spitzbogenportal an der Südseite verstäbt. An der westlichen Außenseite sind zwei romanische Löwen aus Stein eingemauert, welche Menschen in ihren Pranken halten. An der Außenseite des Chores befinden sich mehrfach abgetreppte Strebepfeiler. An einem der südlichen Strebepfeiler ist die Jahreszahl 1520 angebracht. An der Außenmauer der Sakristei ist ein mit Wappen versehener Gedenkstein aus der Renaissance, der Zeit nach der Mitte des 16. Jahrhunderts, für Jakob Schmalzl und Ruep Nusspaum angebracht. Weiters findet man insgesamt 21 spätrömische Reliefsteine, welche zum Teil figural gestaltet sind und aus dem 1. und 2. Jahrhundert stammen, eingemauert an der Kirchenaußenseite.[2]

Das im Kern romanische, vierjochige Kirchenschiff wird von einem spätgotischen Stichkappentonnengewölbe überspannt, das ruht auf eingestellten, spätgotischen Strebepfeilern mit kräftigen Halbrunddiensten ruht. Die Gewölberippen wurden entfernt. Einer der Strebepfeiler an der südlichen Wand trägt das Wappen der Grafen von Montfort. Der zweijochige Chor ist etwas schmäler als das Langhaus und hat einen Dreiachtelschluss. Er wird von einem auf Konsolen ruhenden Netzrippengewölbe mit Dreiparallelrippen überwölbt. Die Konsolen sind teilweise mit Wappenschilden verziert. Der Chor wird durch einen eingeschnürten und profilierten, spitzbogigen Fronbogen vom Langhaus getrennt. Am Fronbogen weisen die Jahreszahlen 1788 und 1974 auf Restaurierungsarbeiten hin. In der gesamten Kirche findet man zweibahnige Fenster aus der Zeit der Gotik, im Chor noch mit Maßwerk. Der Großteil der Fensterscheiben wurde 1931 in der Wiener Glasmalerei Rudolf Nagl gefertigt. Die hölzerne, aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Empore befindet sich im westlichen Teil des Langhauses und ruht auf zwei schlanken Pfeilern aus Gusseisen.[2]

Auf dem neogotischen Hochaltar stehen mehrere Statuen, welche teilweise 1878 von Jakob Gschiel gefertigt worden sind. Die drei neobarocken Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1870 bis 1880. Der in das Jahr 1502 datierte, achtseitige Taufstein hat einen aus der Zeit um 1700 stammenden Aufsatz aus Holz. Die barocke Orgel wurde im 19. Jahrhundert verändert und hat Wangen welche aus den Jahren 1700 und 1752. In der Kirche befindet sich ein überlebensgroßes, aus dem 18. Jahrhundert stammendes, barockes Kruzifix sowie eine aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende Statue des heiligen Nikolaus. Im Chor hängen zwei neogotische Hängeleuchten aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im Kirchenschiff hängt ein barockes Bild der Verkündigung des Herrn sowie mehrere im Jahr 1868 von Johann Schaar gemalte Kreuzwegbilder. In der Turmhalle hängt ein 1883 von August Kraus gemaltes Bildnis des heiligen Franziskus sowie ein Bild der heiligen Anna. Neben diesen beiden Bildern befinden sich zwei aus Marmor gefertigte und auf das Jahr 1555 datierte Steintafeln mit den Zehn Geboten sowie ein Renaissancebogen mit Credo in der Turmhalle.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5S. 540.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfarrkirche Stallhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1.  Pfarre Stallhofen. www.katholische-kirche-steiermark.at, abgerufen am 30. Januar 2016 (deutsch).
  2. ↑ Hochspringen nach:a b c d Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5S. 540.