Instmann

Ein Instmann war in Ostpreußen ein landwirtschaftlicher Arbeiter mit festem Arbeitsvertrag, der bei einem größeren Bauern oder einem Gut arbeitete. Die Mitarbeit seiner Frau, wurde bei Bedarf vorausgesetzt und war vor allem bei der Frühjahrsbestellung und in der Ernte, weniger im Winter, gefragt.

Er wohnte mit seiner Familie mietfrei in den sogenannten "Insthäusern". Der Vertrag im Gut lief über 1 Jahr, wurde aber sehr oft über Jahre und Jahrzehnte eingehalten. Ein öfterer Wechsel der Arbeitsstelle war eher gering. Er stellte oft einen "Scharwerker" (entweder einen erwachsenen Sohn oder einen Fremden), den er beköstigte und dem er einen Lohn zahlte.

Der Lohn des Instmanns bestand aus dem
1.) Geldlohn
2.) Naturallohn und
3.) dem Ertrag aus der eigenen Benutzung und weiteren Verarbeitung der erhaltenen Naturalien.

Als Geldlohn erhielt der Instmann zwischen 70 und 120 Mark jährlich. Seine Frau für die geleisteten Tage, (ca.0,50 Mark/Tag im Sommer und 0,40 Mark/Tag im Winter, oft war auch nur ein Betrag von 0,30 Mark/Tag vereinbart, dann bei höheren Nuturalleistungen.) zwischen 50 und 100 Mark.
Für den Scharwerker erhielt er zwischen 50 und 90 Mark. 

Als Landnutzung wurden ihm gewährt:

  • etwa 60 bis 120 Quadratruthen (180 Quadratruthen = 1 preuß. Morgen = 0,2553ha) Kartoffelland
  • etwa 60 Quadratruthen Leinland, für Flachsanbau und 
  • etwa 10 bis 30 Quadratruthen Gartenland für den Gemüseanbau.

Dieses Land, (außer dem Gartenland) wurde vom Arbeitgeber gedüngt und beackert (Bei höherem Geldlohn war die Landnutzung im unteren Bereich).
Dem Instmann gehörten eigentümlich eine Kuh, die mit der Herde des Arbeitgebers gefüttert wurde, außerdem hielt er 1 bis 3 Schweine, 1 bis 2 Schafe, einige Hühner oder sonstiges Geflügel, das ihm auch gehörte.
Der Drescheranteil betrug etwa 1000 kg Roggen, 700 kg Hafer, 250 kg Weizen, dazu ca. 450 kg Roggen als festes Deputat.